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Atombombe

 

 

 

 

anElysion

für Kammerorchester mit Solo-Klarinette

In der Wortkonstruktion von „anElysion“ kann wenigstens zweierlei herausgelesen werden: die Hinwendung „an das Elysion“, „an das Himmlische“, „an das Paradies“; und andererseits der Gedanke an die Negation dieses Elysions, sozusagen an den „Unhimmel“. Nicht Gott als Schöpfer wird dabei thematisiert, sondern der Mensch als Schöpfer und Totengräber, indem er Himmlisches, zugleich aber auch Höllisches schafft. Wenn wir nur daran denken, welche wunderbaren technischen, medizinischen oder anderen Erfindungen vielen Menschen heute ein fast paradiesisches Leben erlauben. Doch in vielen Erfindungen offenbart sich der Mensch auch als eine höllische Bestie, die nur auf den eigenen Vorteil und auf das Zerstörerische bedacht ist – schlimmer als jedes Tier, da erst der Mensch „gut“ und „böse“ in die Welt bringt. Dass dabei einige nicht einmal vor dem Raub des Lebens von Menschen zurückschrecken, ist unheimlich. Im Kleinen wird das bereits dadurch sichtbar, dass vielen Menschen nur für den Eigennutz einzelner kostbare Lebenszeit abverlangt wird.

Diese Gedanken stecken in diesem Werk. Allerdings nicht festgeschrieben in einem Programm, wohl aber in einer Idee und vor allem in dem Sinne, dass das Werk eine ideelle Widmung trägt: geschrieben für diejenigen Menschen, die sich jenseits des „anElysionischen“ befinden.

Uraufführung: 02.10.2016, 19 Uhr, Wallfahrtskirche Götzens | Simon Reitmaier (Solo-Klarinette), Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Gerhard Sammer (Leitung) | Cultura Sacra Götzens

     

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